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Vibrato lernen und unterrichten

Das Video skizziert die drei Vibrato-Arten auf der Geige und Bratsche

Violine und Viola

Konkrete Übungen und methodisch-didaktische Grundlagen zum Thema "Vibrato" Lernen und Üben sind vergleichsweise selten und vieles wird gerne dem Zufall überlassen. Das ist schade, ist doch das Vibrato eines der wichtigsten musikalischen Ausdrucksmittel. Die größten Herausforderungen für ein bewusst und gut ausgeführtes Vibrato sind:

  • das stetige Entwickeln der Beweglichkeit in Arm, Handgelenk und Fingergelenken
  • die Verbesserung der Unabhängigkeit von links und rechts
  • und  das "bewegliche" Regulieren des Fingerdrucks bei gleichzeitiger Stabilität

Unsere Ideen zum Thema Vibrato richten sich sowohl an Übende als auch an Unterrichtende. Die vielfältigen Möglichkeiten, wie man z.B. sein eigenes Vibrato weiterentwickeln oder wie man Vibrieren im Unterricht konkret vermitteln kann, stehen hier im Fokus. 

Events, Publikationen und Helfer

Events, publications and helpers

Vibrato: Das beschäftigt uns

Wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage, welche Bewegungskomplexe beim Vibrieren eigentlich aktiviert werden müssten, welche Übungen sich dafür eignen und wie man insbesondere eingefahrene Bewegungsmuster konkret und bewusst verändern kann u.v.m. Stets haben wir dafür die Übenden und die Unterrichtenden im Blick. Unsere Zwischenergebnisse finden Sie in Form von Events oder anderen Angeboten dargestellt. 

Die wahrscheinlich zwei größten Herausforderungen beim Vibrato

Soll das Vibrato also mehr als ein zufälliges Wackeln sein, muss es auch bewusst geübt werden. Neben einer grundlegenden Beweglichkeit im Handgelenk, Schultergelenk (Arm) und in den Fingergelenken, sind zwei  Themenbereiche von großer Bedeutung.

FINGERDRUCK: Die Regulierung und das  Ausbalancieren des Fingerdrucks sorgen für die notwendige Beweglichkeit beim Vibrieren. Benötigt wird gleichzeitig eine gute Stabilität und Flexibilität des Fingers auf der Saite. Der Finger muss also gleichzeitig stabil und beweglich auf der Saite stehen, sonst kommt es zu zu großen Schwankungen in der Intonation. Diese Balance aktiv herstellen und beim Vibrieren stetig anpassen zu können, ist eine Voraussetzung, um das Vibrato bewusst einzusetzen. 

UNABHÄNGIGKEIT:  Die Geschwindigkeit des Vibratos sollte ebenfalls bewusst gesteuert werden können, um genau die Klangfarbe erzeugen zu können, die man sich für seine Interpretation vorstellt. Hilfreich dafür ist eine stetig zunehmende Unabhängigkeit zwischen der Bogengeschwindigkeit und der Geschwindigkeit der Vibratobewegungen. Besteht die Unabhängigkeit nicht, ruft ein schnellerer Bogenstrich automatisch eine schnellere Vibratobewegung hervor (und umgekehrt).

Ansatz für Stabilität und gleichzeitige Flexibilität
Resounding Fingerboard für Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass

Resounding Fingerboard für Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass

Die Beweglichkeit im Zusammenhang mit der Stabilität lässt sich besonders gut mit dem Griffbrettaufsatz üben. Alle Vibratoarten profitieren von ihm. Mit ihm ist es deutlich leichter, den Fingerdruck zu regulieren. Es setzt sich eine Kette der Entspannung in Gang, die sich auch auf die Arme und die Handgelenke auswirkt. Die Chancen, die sich damit verbinden:

  • Wir erlangen eine Entspannung, während wir eine Bewegung ausführen, bei der wir üblicherweise nicht (so einfach) entspannen.
  • Wir reduzieren den Fingerdruck auf das Notwendige.
  • Die Form und die Konstruktion der Noppen sorgt dann für die Balance zwischen Stabilität und Beweglichkeit.

Folgende Schritte bieten sich zum Ausprobieren an. Was Sie dafür benötigen ist ein Griffbrettaufsatz. Umfassende Übungen finden Sie dazu auch im Best Pratice.

  • Der Griffbrettaufsatz wird wie folgt angebracht: Für Handgelenk- und Armvibrato etwa in Höhe der 3./4. Lage, für das Fingervibrato noch etwas weiter in Richtung Steg. 
  • Zunächst ohne Bogen: Einen Finger der Wahl auf eine Noppe der Wahl legen und (sehr!) langsam beginnen, die Beweglichkeit der Noppen für sich auszuprobieren, in dem die Vibratobewegung einfach ausgeführt wird (gilt für Arm- und Handgelenkvibrato). Beim Fingervibrato kommt es entscheidend auf die Beweglichkeit des Fingerendgelenks an. Deshalb: Einfach den Finger der Wahl auf einer Noppe platzieren und zunächst (sehr!) langsam beginnen, das Gelenk nach unten zu drücken und dann wieder zurück in die Ausgangsposition zu bringen. Drücken Sie dabei nicht!
  • Sobald man sich dabei wohl fühlt, kann mit der Geschwindigkeit experimentiert werden. Wir empfehlen für das Nachvollziehen der Bewegungen, quasi in die Bewegung selbst "hineinzukriechen" und genau zu erspüren, wie sich das anfühlt. An dieser Stelle passiert es oft, dass sich der Griffbrettaufsatz vom Griffbrett loslöst. Sofern dafür nicht andere Gründe verantwortlich sind [siehe: Bad-Fingerboard-Day], ist häufig Grund dafür, dass zu sehr "geschleudert" wird. Die Bemühung kann also darauf gerichtet werden, dass sich der Griffbrettaufsatz dabei so wenig wie möglich bewegt. Das Zusammenspiel zwischen Fingerdruck und Bewegungsrichtung ist hier entscheidend!
  • Wenn das gut klappt, nehmen Sie nun den Bogen hinzu. Hier verweisen wir auf die Publikation "Armvibrato" bzw. die Ausführungen zum Thema "Unabhängigkeit". 
Ansatz für mehr Unabhängigkeit
Armvibrato Geige und Bratsche

Armvibrato Geige und Bratsche

Das Video thematisiert die Unabhängigkeit und gibt Einblick in die Printausgabe "Armvibrato"

Die Unabhängigkeit zwischen rechts und links ist eine der fundamentalen Voraussetzungen für das Erlangen einer guten Spieltechnik. Will man sein Vibrato bewusst einsetzen, und vor allem gestalten, kann das kontinuierliche Verbessern der Unabhängigkeit und das regelmäßige Training großartige Entwicklungsschritte bringen.

Die Autorin des Heftes "Armvibrato", Erdmute Hohage , legt den Fokus der Übeideen ganz bewusst auf die zunehmende Unabhängigkeit zwischen beiden Seiten im Zusammenhang mit sämtlichen Anwendungen des Vibratos und thematisiert insbesondere:

  • Durchvibrieren (allgemein)
  • Vibrato und Lagenwechsel
  • Doppelgriffvibrato
  • Fingerwechseln beim Vibrieren

Viele der Ideen lassen sich einfach auch auf andere Vibratoarten (und auch auf andere Spieltechniken) übertragen.