Pizzicato-Welt Violine und Viola

Erste systematische Einführung

Das Linke-Hand-Pizzicato (LHP) wird in diesem Heft als Übetechnik eingeführt. Auf Basis von verschiedenen Rhythmen wird die Grundkoordination schrittweise aufgebaut. Beachtet werden dabei die wichtigsten horizontalen, vertikalen und diagonalen Ebenen. Durch Hinzunahme der Füße und des Bogens wird darüberhinaus der ganze Körper in die Aktivität integriert und die Koordination zwischen rechts und links im Sinne einer anzustrebenden Unabhängigkeit zwischen beiden Seiten systematisch aufgebaut. Basis ist das Linke-Hand-Pizzicato mit 1, 2, 3 und 4 eigenständige Rhythmuslinien.

Das Heft umfasst:

40 Übungen für alle Leistungsstufen
Einführung in das Linke-Hand-Pizzicato als Übetechnik
Ausführliche Beschreibung jeder Übung
mehr als 360 Grafiken und Rhythmen
ca. 230 QR-Codes verlinken zu Videos und weiterführenden Übungsmöglichkeiten (optional)

Man benötigt dafür:

Instrument
Bogen

Optionale Erweiterung um den Griffbrettaufsatz oder den Einsatz von Fußrollen (wird empfohlen) ist möglich.

Schwerpunkte der Übungen

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der Ausführung in jeweils einer Position und der Ausführung über das ganze Griffbrett. Die Schwerpunkte sind jeweils folgende:

Finger der linken Hand in einer Position

eine Saite wird gezupft
mehrere Saiten werden gleichzeitig/hintereinander gezupft
als Intervalle
als Akkorde
ohne Standfinger
mit Standfinger
in Kombination mit dem rechten Arm (Bogen)
in Kombination mit den Füßen
auf der Basis von 1, 2, 3 und/oder 4 Rhythmuslinien
mit alternativen Ausführungshinweisen (z.B. mit dem Griffbrettaufsatz ResoundingFingerboard)

Finger der linken Hand über das ganze Griffbrett

eine Saite wird gezupft
mehrere Saiten werden gleichzeitig/ hintereinander gezupft
als Intervalle
als Akkorde
ohne Standfinger
mit Standfinger
in Kombination mit dem rechten Arm (Bogen)
in Kombination mit den Füßen
auf der Basis von 1, 2, 3 und/oder 4 Rhythmuslinien

Notation und Grafik

Die graphische Darstellung der einzelnen Übungen ermöglicht eine unkomplizierte Anwendung. Sie ist "international" gehalten und kommt ohne Worte aus. Die Übungen werden auf vier Linien notiert, die die vier Saiten repräsentieren. Im Zentrum steht das rote Kreuz, das entweder in Kombination mit einem (oder mehreren) grauen Kreuz(en) steht, oder in Kombination mit Zahlen. Letztere geben explizit die zu nutzenden Finger an, mit den gezupft wird. Die grauen Kreuze deuten auf eine Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten der Finger hin, die genutzt werden können, um die jeweilige Übung auszuführen. Der blaue Bogen zeigt die Einsatzmöglichkeiten des Bogen an und das Icon mit den Füße deutet auf die Fußarbeit hin. Sowohl Bogen als auch Füße werden schrittweise ausgebaut zur Bewältigung von eigenständigen Rhythmuslinien während des Zupfens der Finger der linken Hand. Insgesamt enthält das Heft mehr als 360 abgedruckte Grafiken zzgl. weiteren ca. 400 Grafiken, die optional über QR-Codes aufgerufen werden können.

Publikationsangaben

Erdmute Maria Hohage, Pizzicato-Welt Violine und Viola. Linke-Hand-Pizzicato als Übetechnik für Koordination und Rhythmus | ISBN 978-3-9824267-0-9 | 96 Seiten | 29,90€ [D] 30,80€ | Es enthält mehr als 200 QR-Codes*, die zu Videos und weiterführenden Informationen führen [AT]*Die Benutzung der QR-Codes ist optional: Es besteht kein Rechtsanspruch. | Auch als eBook erhältlich

Aus dem Vorwort

Erdmute Maria Hohage

Die Ursprünge dieser Ausarbeitungen gehen zurück auf eine Situation, die vor ca. 10 Jahren stattfand. Ein Student hatte ein grundlegendes Problem: Die Koordination der linken Finger funktionierte nicht präzise genug, um Dont, Biber, Telemann oder Bach spielen zu können. Ich baute mit ihm eine ganz neue Grundkoordination mit der hier vorgestellten Linke-Hand-Pizzicato-Technik auf. Wir bekamen alles git in den griff, und es veränderte sich noch einiges Weiteres zum Positiven. Zwei Dinge, die auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen schienen, sind mir besonders in Erinnerung geblieben: Lagenwechsel in Verbindung mit Intervallgriffen und Akkorden sahen bei ihm plötzlich völlig natürlich aus, und er spielte (allgemein) zunehmend mit einer sehr viel präziseren Intonation. Über Letzteres wunderte ich mich, denn wir hatten "nur" die Grundkoordination neu aufgebaut, bei der ein Intonationsanspruch gar nicht gefragt war.

Pizzicato: Übetechnik vs Spieltechnik

Eigentlich ist das Linke-Hand-Pizzicato eine der Spieltechniken der Violine und Viola. Die Saite wird dabei mit einem sehr hohen Fingerdruck angerissen. Die LHP-Übetechnik unterscheidet sich hingegen durch ein sehr sanftes und präzises Zupfen der Finger der linken Hand. Richtig ist aber auch, dass man die Übetechnik nutzen kann, um die Spieltechnik zu erlernen. Das ist nicht nur Fingerkuppenschonender, sondern auch hoch effektiv.

Mehr als ein Rhythmusgefühl

Wie es von der Übetechnik zur Spieltechnik gehen kann, ist in dem Miniabo "Mit links verbessern" zusammengestellt. Daneben werden auch Themen behandelt wie Tonleitern, Geläufigkeit, Saitenwechsel usw. LHP ist viel mehr als reiner Rhythmus, reine Koordination. Sie ist ein Weg, wie man vieles auf der Geige und Bratsche sehr effektiv und abwechslungsreich erlernen und vertiefen kann.